Wäre es nicht einfach, wenn eine Maschine oder Anlage im Sondermaschinenbau ohne steuerungstechnischen Aufwand modular erweitert werden kann?
Wäre es nicht einfach, steuerungstechnische und elektrische Inbetriebnahmekosten bei Maschinenerweiterungen auf „0“ zu reduzieren?
Wäre es nicht einfach, dem Endkunden vertriebstechnisch eine Maschinenerweiterung anzubieten, ohne falsche Aufwandseinschätzungen oder möglichen Fehlkalkulationen?
Nun muss man sich kritisch die Frage stellen:
Klingt ja alles gut, aber ist das Überhaupt realisierbar und lohnt sich der Aufwand?
Die Antwort lautet: Ja!
Vorgeschichte:
Durch das Google Projekt mit dem Namen „Ara“ bin ich auf die technischen Möglichkeiten aufmerksam geworden. Google hatte die Idee ein modulares Smartphone für Endkunden anzubieten, bei dem es dem Endkunden möglich sein sollte, einzelne Komponenten selber zu wechseln oder sich selber sein Smartphone zu konfigurieren durch einfaches tauschen von Komponenten. Als Beispiel sollte es möglich sein, z.B. die Kamera gegen eine Speichererweiterung zu tauschen, oder gleich ganz weg zu lassen.
Hierzu ist folgender Stern Bericht erschienen: stern.de
Das Projekt wurde 2017 auf Eis gelegt.
Die Umsetzung im Sondermaschinenbau:
Nach langer Projektierungsphase habe ich ein modulares Maschinensystem entwickelt, bei dem man ohne Aufwand z.B. einen Aufwickler gegen ein Transportband oder einen Rotationsquerschneider austauschen kann. Diese Technologie wurde bereits bei mehreren Sondermaschinen eingesetzt und war ein voller Erfolg. Die Realität hat gezeigt, das dieses Verfahren durchaus praktikabel ist. Der Kunde konnte sich seine Maschine selber, wie in einem Lego- Baukasten zusammenstecken. Zu keinem Zeitpunkt nach der Auslieferung war ein Programmierer erforderlich um Änderungen einzuspielen.
Volle Kostenkontrolle auf Vertriebsebene:
Die Unsichersten Faktoren bei einer Maschinenkalkulation beinhalten immer den Faktor Mensch in der Konstruktion. Auch das Thema Programmier- und Inbetriebnahmeaufwand ist immer ein sehr schwierig einzuschätzendes Thema. Diese Unsicherheit wird durch eine einmalige Programmierung und elektrische Auslegung zu Null reduziert. Mit einem vollständig modularen Steuerungssystem braucht nur noch bestellt, montiert und ausgeliefert werden. Damit gehören auch Lieferverzögerungen der Vergangenheit an.
Die Visualisierung und Bedienung:
Durch ein spezielles Steuerungsprogramm hat sich die Visualisierungsoberfläche ebenfalls selbstständig angepasst. Damit konnten Fehlebedienungen vollständig neutralisiert werden.
Die Bedieneroberfläche konnte zwischen 10 Landessprachen umgeschaltet werden. Fehler- und Statusmeldungen konnten in deutsch und englisch dargestellt werden.
Die Inbetriebnahme beim Kunden:
Für die Inbetriebnahme einer voll- modularen Sondermaschine ist kein Programmierer oder Inbetriebehmer notwendig. Wenn die Sondermaschine mit Steckern ausgerüstet wird, anstelle von herkömmlichen Klemmen, führt eine Bedienoberfläche auf einem Touchpanel durch den Inbetriebnahmeprozess und weisst den Inbetriebnehmer auf weitere Installationsschritte hin (z.B. „Stecken Sie den Stecker X15.1 in die Buchse X15.2“).